Der 1. Mai in unserer Region
Der 1. Mai wird in unserer Region durch Die Linke unterschiedlich begangen.
Am Vormittag trifft man sich in Ludwigsfelde zum Beispiel in unserem Linkstreff zum Politfrühschoppen. Hier wurde wieder heftig diskutiert - über die „große und kleine Politik“, aber auch viel gelacht und sich ausgetauscht.
In Jüterbog trifft man sich zum Gedenken. Wir geben hier die Rede wieder, die in diesem Jahr unsere Genossin Nicole Liedtke auf dem Jüterboger Marktplatz hielt.
„Liebe Genoss* innen, liebe Anwesende, heute stehen wir hier zusammen, am 1. Mai – dem internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse. Dieser Tag ist ein Symbol der Erinnerung und auch der Mahnung: Nichts wurde uns geschenkt. Alle Rechte, die wir heute genießen, wurden durch harten Kampf errungen – der Achtstundentag, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, das Recht auf Streik, auf Tarifverträge und auf ein würdiges Leben.
Doch viele dieser Rechte, für die unsere Vorgänger*innen hart gekämpft haben, geraten heute wieder in Gefahr.
Was uns als „Flexibilisierung“ oder „Modernisierung“ verkauft wird, entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Angriff auf wichtige Errungenschaften – allen voran auf den Achtstundentag. Hinter wohlklingenden Schlagwörtern versteckt sich der Versuch, Arbeitszeiten aufzuweichen, Ruhezeiten zu verkürzen und Beschäftigte noch weiter unter Druck zu setzen. Der Achtstundentag, einst ein Symbol für den Sieg über die Ausbeutung durch endlose Arbeitszeiten, soll Schritt für Schritt ausgehöhlt werden – im Interesse von Profit, nicht von Menschenwürde.
Gleichzeitig wird diskutiert, ob die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag gestrichen werden soll. Als wäre Krankheit eine Schwäche, für die man sich schämen oder sogar finanziell bestrafen lassen müsste. Diese Ideen sind keine Modernisierung – sie sind ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten.
Das zeigt uns: Der Klassenkampf ist keine Erzählung von gestern. Er ist Realität – hier und heute.
Während einige wenige Vermögen anhäufen, geraten immer mehr Menschen auch trotz Vollzeitarbeit in Unsicherheit und Armut.
Die reichen Unternehmer fordern Flexibilität von uns – aber meinen damit, dass wir auf Rechte verzichten sollen, die Generationen vor uns mühsam erkämpft haben.
Doch wir sagen: Nicht mit uns!
Der 1. Mai mahnt uns, wachsam zu sein. Er mahnt uns, zusammenzustehen, wenn unsere Rechte angegriffen werden. Er mahnt uns, die Solidarität hochzuhalten – über Branchen, Ländergrenzen und Herkunft hinweg.
Unsere Antwort auf die Angriffe der Gegenwart kann nur sein: Mehr Zusammenhalt, mehr Organisation, mehr Kampfbereitschaft! Für Arbeitszeiten, die ein Privatleben zulassen. Für Löhne, die ein würdevolles Leben ermöglichen. Für ein System, in dem der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht – nicht der Profit.
Wir kämpfen für eine Gesellschaft, die auf Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit beruht. Wir werden nicht zulassen, dass man uns die Errungenschaften unserer Väter und Mütter Stück für Stück wieder nimmt.
Deshalb, hoch die internationale Solidarität! Für eine Zukunft, die allen gehört!
Parteimitglied werden kann man hier.