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Prof. Dr. Rüdiger Prasse (Die PARTEI), Mitglied der Kreistagsfraktion

@MAZ TF: Gute Recherche sieht anders aus!

Julian Martitz
Prof. Dr. Rüdiger Prasse

Ich war erstaunt in dem Artikel "Eiche gut - alles gut" (Märkische Allgemeine Zeitung, Ausgabe 21.07.2020, Seite 13, "Luckenwalder Rundschau") zu lesen, dass sich die MAZ hat in die Position eines Amtblattes der Verwaltungen des Landkreises Teltow-Fläming und der Stadt Trebbin bringen lassen.

Offensichtlich vollkommen ohne jede Recherche veröffentlicht die Zeitung einen Beitrag, in welchem sich Vertreter der genannten Verwaltungen mit der "Rettung" einer Eiche im Ortsteil Stangenhagen der Stadt Trebbin brüsten. Mit keinem Wort erwähnt die Reporterin, dass die zur Debatte stehende Eiche ohne das multiple Verwaltungsversagen der Stadt Trebbin und der Bauaufsicht in Luckenwalde überhaupt nicht in Gefahr geraten wäre. Ohne dieses Verwaltungsversagen wäre der die Eiche rettende Bürgerprostest nicht notwendig geworden.

Es ist sehr bezeichnend, dass die Vertreter der Verwaltungen, Frau Biesterfeld (SPD) und Herr Berger (CDU) es nicht für notwendig halten, deutlich zu sagen, dass sie die unzulänglichen Abwägungen der unterschiedlichen Interessen und Rechtsvorschriften und ihre Entscheidungen erst korrigiert haben, nach dem die Bevölkerung sie aufgefordert hat, ihre Arbeit korrekt zu leisten.

Ich habe als Kreistagsmitglied von der Korrektur der Verwaltungsentscheidungen frühzeitig erfahren und wurde von Vertretern der beiden Verwaltungen gebeten, Stillschweigen zu wahren, da die Verwaltungen noch eine Verlautbarung zur Rettung der Eiche veröffentlichen wollten. Das dies über die MAZ und in Form eines vorgeblich sauber recherchierten Artikels erfolgen sollte, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.

Ich bin empört, dass die MAZ es sich leistet, wie die Revolverblätter in autoritären Regimen, schlecht bzw. nicht recherierte Regierungsverlautbarungen in Artikelform zu veröffentlichen. Es wäre gut, wenn die Redakteurin der MAZ zumindest die an den Prostesten beteiligte Bevölkerung einmal befragt hätte.